Spaden. Das Thema Ehrenamt beschäftigte die "Parlamentarier" des Kirchenkreises Wesermünde bei ihrer jüngsten Versammlung in Spaden: Der Kirchenkreistag, an dem rund 45 Männer und Frauen aus dem gesamten Kirchenkreis teilnahmen, hörten dazu zwei Referenten. Prof. Dr. Rolf Wortmann vom Studiengang "Management in Nonprofit-Organisationen" der Hochschule Osnabrück, stellte die aktuelle Forschung in Sachen "Bürgerschaftliches Engagement" vor - und machte den Anwesenden nicht sehr viel Mut: "Es wird noch schwieriger werden, Menschen zu finden, die sich bereit erklären, längerfristig in einem Verein, einem Verband oder aber auch in der Kirche mitzuwirken." Letztere müsse stärker zu den Menschen gehen, von alleine würden die meisten nicht mehr kommen. Er betonte aber: "Das Ehrenamt ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält."
Eine, die das Ehrenamt quasi hauptamtlich betreibt, kam anschließend zu Wort. Anke Göbber aus Kirchlinteln ist Ehrenamtsbeauftragte - und sieht die Zukunft des Ehrenamtes nicht ganz so schwarz wie die Wissenschaft. Die Ehrenamtlichen müssten aber verlässlich betreut werden, das Ehrenamt müsse qualifiziert sein, betonte die gelernte Krankenschwester leidenschaftlich. "Ehrenamt bei Kirchens ist etwas ganz Besonderes." Gerade hier könnten viele Menschen ihre Gaben und Talente entdecken. Sie dürften aber nicht "verheizt" werden. "Man muss dem Ehrenamt auf Augenhöhe begegnen."
Am Ende wurde Superintendentin Heike Burkert vom Vorsitzenden des Kirchenkreistages, Hans Schöttke, verabschiedet. "Du hast den ersten Kirchenkreistag Wesermünde nach der Fusion einberufen, heute ist es Dein letzter", bedauerte der Loxstedter. Burkert übernimmt eine Pfarrstelle in Fallingbostel. Ihre offizielle Verabschiedung findet am 6. August, 15 Uhr, in Bederkesa statt.
Ute Schröder, Öffentlichkeitsbeauftragte Kirchenkreis Wesermünde