Der Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck hatte am vergangenen Freitag seine Mitglieder der Kirchenvorstände in die Martinskirche in Lilienthal eingeladen. Es war Zeit danke zu sagen für die geleistete ehrenamtliche Arbeit und Vorbereitungen zu treffen für die nächsten Kirchenvorstandswahlen im März des nächsten Jahres.
Nach dem feierlichen Gottesdienst mit der Superintendentin Jutta Rühlemann und Pastorin Birgit Spörl ging es dank eines kleinen Imbisses gestärkt in die nächste Runde. Anna Burmeister und Matthias Wehling von der Landeskirche Hannover waren vor Ort um auf das neue Verfahren zur Kirchenvorstandswahl hinzuweisen, die zum ersten Mal zentral für 1.300 Kirchengemeinden aus Hannover gesteuert wird. Das Gesetz bringe viele Vereinfachungen, erklärte Burmeister. So können die Wähler, alle Mitglieder ab 14 Jahren, online, per Brief und per Urnengang ihre Stimmen abgeben.
Die Kirchengemeinden können bis zu drei Wahlstationen einrichten, auch eine Mindestwahlzeit gibt es nicht mehr. Burmeister: „Die Wahl ist unkompliziert und kostenlos für die Mitglieder. Die Briefwahl kann eine Chance für mehr Wähler sein und online wählen ist einfacher als online-shopping.“ Doch es ging in erster Linie nicht um Wähler. Die Kirche möchte auch um Kandidaten werben, viele Amtsinhaber sind schon älter und möchten nicht ein weiteres Mal antreten.
Auch zur Kandidatensuche gibt es Vereinfachungen, so muss dieser nicht mehr volljährig sein, sondern zum Stichtag 01.06.2024 (Amtsantritt) das 16. Lebensjahr vollendet haben. Die Amtszeit von sechs Jahren kann auf Wunsch auf die Hälfte reduziert werden, es gibt auch eine neue Untergrenze mit mindestens drei zu Wählende und auch das Verbot der Familienmitglieder wurde abgeschafft. Burmeister: „Dies wurde sehr kontrovers diskutiert und letztlich positiv entschieden.“
Die Landeskirche unterstützt die Kandidaten mit Informationen und Material, welches Kirsten Ludewig am Freitagabend vorstellte. Laut Wehling ist die Wahl mit rund 1.700 Stimmzetteln für zwei Millionen Wahlberechtigte eine Herausforderung, bei der die Unterstützung durch die Amtsinhaber vonnöten sei. Diese bekommen Hinweise und Abfolge in Rundbriefen erläutert um die Statuten einzuhalten, wie beispielsweise die Kandidaten online einzupflegen. Außerdem sollen sie von ihrer Arbeit im Vorstand berichten und damit Werbung für das Ehrenamt machen.
Zum Ende der Veranstaltung kam die Kirchenkreissynode unter der Leitung der Vorsitzenden Heike Schumacher in der Martinskirche zusammen. Einziger Punkt abseits der Regularien war die Errichtung einer befristeten Pfarrstelle zur Mitarbeit im Kirchenkreis im Probedienst, und zwar in der Region Grasberg/Hüttenbusch/Worpswede. Nach Beendigung der Probezeit wäre dort eine Stelle frei, so dass eine Anschlussbeschäftigung möglich ist. „Eine Supermöglichkeit“, führte Rühlemann aus und das sahen auch die Teilnehmer so. Einstimmig stimmten sie dafür.
Andreas Hanuschek, Öffentlichkeitsarbeit Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck