Kirchenkreis Bremervörde-Zeven:

Nachricht Bremervörde/Zeven, 04. Februar 2022

Planung für die nächsten Jahre steht

Auf ihrer Tagung am 2. Februar beschloss die Synode die inhaltliche, personelle und finanzielle Planung bis 2028.

Der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Bremervörde-Zeven muss im Zeitraum bis 2028 mit deutlich weniger Einnahmen aus Kirchensteuern als bisher planen. Die Zuweisungen an die Kirchengemeinden können dennoch stabil gehalten werden. Die entsprechende Finanzplanung der Leitungsgremien fand am 2. Februar die breite Zustimmung der Kirchenkreissynodalen. „Wir haben mit den Beschlüssen sehr gute Voraussetzungen geschaffen, um eine stabile Planung für die kommenden Jahre zu ermöglichen“, sagte Superintendent Wilhelm Helmers, der Ende Juni in Pension geht. Da zugleich allerdings die Personalkosten deutlich stiegen, seien jetzt die Kirchengemeinden gefordert, ins Gespräch über die zukünftige Finanz- und Stellenplanung in den Gemeinden zu kommen.

Mehr Kooperation bei Jugendgottesdiensten
Neben der finanziellen Planung hat die Synode eine Reihe von Zielen in verschiedenen Handlungsfeldern beschlossen. Im Bereich von Gottesdienst, Verkündigung und Seelsorge sollen digitale Angebote fortgeführt und ausgebaut werden. Auch Ehrenamtliche sollen noch stärker als bisher an der Verkündigung mitwirken. Die Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten soll intensiviert und im Bereich von Jugendgottesdiensten mehr kooperiert werden. Große Chancen lägen in Gottesdiensten anlässlich von Ereignissen wie Einschulung oder Schulabschluss. In der Seelsorge wurde als Ziel vereinbart, die Zusammenarbeit zwischen Spezial-Stellen wie der Klinik- oder Schulseelsorge und den Gemeinden zu vertiefen. Außerdem sollen sich Diakoninnen und Diakone an der Notfallseelsorge beteiligen.

Im Bereich der Kirchenmusik geht es laut Kreiskantorin Imke Weitz darum, bei Abklingen der Pandemie einen „Neustart Kirchenmusik“ anzugehen. Zu Corona-Zeiten seien viele kreative Lösungen in den Gemeinden gefunden worden. Mit dem Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck ist eine Kooperation im Bereich von Bläserchören angedacht. Popularmusik und Neues geistliches Liedgut in den Gottesdiensten sollen weiter gefördert werden. In einigen Gemeinden gibt es bereits Kirchen-Bands.

Diakonie will digitaler werden
Zum Schwerpunkt Bildung beschloss die Synode, bestehende Angebote wie die schulkooperative Jugendarbeit und die friedenspädagogische Arbeit zu erhalten und weiter zu stärken. Weitere Themen sind die Unterstützung von Inklusionsarbeit in den Schulen, etwa durch den Einsatz einfacher Sprache in kirchlichen Publikationen. In der Konfirmandenarbeit soll die Kooperation zwischen Gemeinden ausgebaut werden. In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen soll der Übergang von der Konfirmandenzeit zur Jugendarbeit gestärkt werden.

In der Diakonie sollen die bisherigen, umfassenden Angebote möglichst erhalten und gefestigt werden. Die Kommunikation über digitale Kanäle soll ausgebaut und die die Kooperation mit den Gemeinden vertieft werden. Die bisher vom Superintendenten mit einem Stellenanteil ausgefüllte Leitung des Diakonischen Werks wird künftig von einem Sozialarbeiter mit einem Anteil von 50 Prozent übernommen. Im Arbeitsfeld „Kirche im Dialog“ wurde als Ziel beschlossen, die Partnerschaftsarbeit mit Südafrika auszubauen. Auch das Freiwilligenaustauschprogramm Süd-Nord/Nord-Süd soll erhalten und gestärkt werden.

Bildung für Klimaschutz
Im Bereich Gebäudemanagement und Klimaschutz wurden als Ziele beschlossen: die Pflege einer Datenbank für das Gebäudemanagement, die Reduktion von Gebäudekosten und des Energieverbrauchs. Ein klimafreundlicher Umgang mit Ressourcen soll über Bildungsangebote erreicht werden. Im Bereich „Leitung“ wird der Stellenzuschnitt des Superintendenten verändert. So wird etwa die Geschäftsführung des DW von der Stelle getrennt. Wichtig sei es allerdings, dass der Superintendent auch weiterhin aktiv in die Gemeindearbeit eingebunden ist. Für die Leitungsgremien wurde beschlossen, die Repräsentanz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu stärken. Gremiensitzungen sollen auch künftig daraufhin geprüft werden, ob sie digital oder präsentisch durchgeführt werden.

In der KiTa-Arbeit ist die größte Herausforderung auch künftig, Fachkräfte für die Einrichtungen zu gewinnen. Das soll unter anderem durch Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildungs- und Begleitungsangebote und wertschätzenden Umgang erreicht werden. Betont wird auch die Bedeutung der evangelischen Profilbildung. Alle pädagogisch Mitarbeitenden sollen in diesem Bereich qualifiziert werden.

Wechsel in der Synodenleitung
Turnusgemäß wird nach der Hälfte der sechsjährigen Wahlperiode der Kirchenkreissynode der Vorstand neu gewählt. Nach 10 Jahren im Amt des Vorsitzenden trat Helmut Kück nicht mehr zur Wiederwahl an. Als einziger Kandidat wurde Pastor Markus Stamme aus Selsingen vorgeschlagen, die Abstimmung erfolgt im Nachgang zur Tagung per Briefwahl. Für seine Stellvertretung wurde Diakon Jens Heidemann vorgeschlagen, als beisitzende Mitglieder Heiko Meyer, Annika Brunotte und Helmut Kück.

Superintendent Helmers gab außerdem bekannt, dass künftig Pastor Markus Weskott aus dem Kirchenkreis Cuxhaven/Hadeln für die kommenden drei Jahre mit 25 Prozent Stellenanteil als Seelsorger im Bremervörder Hospiz tätig sein wird. Helmers führte weiter aus, dass die Beantragung von Drittmitteln für die Einrichtungen des Kirchenkreises sehr viel Arbeitsaufwand bedeute. „Kaum vorstellbar, wie kompliziert die Beantragung von Fördergeldern geworden ist“, so Helmers. Im Ergebnis bleibe „Unmengen Geld in Fördertöpfen stecken“. Schließlich betonte Helmers, dass der Kirchenkreis und seine Gemeinden beim Thema Corona „weiterhin auf Sicht“ fahren müssten. Wenig Verständnis habe er für die Minderheit der Impfgegner, die eine Rückkehr zur Normalität erschwerten. „Wir haben nur durch größte Vorsicht und wirklich gute Konzepte bisher eine vertretbare Situation gehabt, helfen Sie weiterhin alle mit, dieses auch zu bewahren.“

Simon Laufer, Öffentlichkeitsarbeit Kirchenkreis Bremervörde-Zeven