Mitten in Loxstedt steht ein Geburtstagskind und freut sich jetzt schon auf eine ganz lange Party: Die St. Marien-Kirche ist im vergangenen Jahr 650 Jahre alt geworden. Gefeiert wird pandemiebedingt etwas später, dafür aber mit vielen kulturellen Angeboten über das ganze Jahr verteilt und mit hohem Besuch zum Abschluss.
Pastorin Arnhild Bösemann, die zusammen mit ihrem Mann Torsten Nolting-Bösemann im August 2021 die Loxstedter Pfarrstelle übernommen hat, kann auf einen engagierten Kreis Haupt- und Ehrenamtlicher zählen, die das Jubiläumsjahr angestoßen haben und mit Leben füllen wollen. Dieses startet offiziell am 22. April mit einem Vortrag und Empfang in der Kirche. Der ehemalige Ortsheimatpfleger und ausgewiesene Kenner der St. Marien-Kirche, Dr. Ulrich Euent, wird das bewegte Leben des Gotteshauses würdigen. Errichtet wurde die Backsteinkirche 1371, kurz nach dem Ende der großen Pestepedemie. Zuvor mussten die Loxstedter Gläubigen zum Gottesdienst nach Beverstedt reisen.
Am 8. Mai wird die Kirche dann erstmals zum Konzertsaal: "Must be Blues" spielt ab 17 Uhr. Einen Monat später, am 5. Juni, ist Pfingsten. "Da wird in Loxstedt neben dem Geburtstag der Kirche auch ganz konkret der Geburtstag von St. Marien gefeiert", sagt Pastorin Bösemann. Ab diesem Tag soll auch der "Geschichtsbalken" ausgestellt werden: Auf einer langen Zeitachse wird die Historie des Gotteshauses in Verbindung zu bestimmten Ereignissen gesetzt, um auf einen Blick sehen zu können: Was ist in den 650 Jahren parallel in der Weltgeschichte passiert?
Der Kirchenchor und der Posaunenchor der Gemeinde laden am 19. Juni um 17 Uhr zur Sommermusik ein, am 26. Juni, 11 Uhr, gestalten die Kinder aus dem St. Marien-Hort einen Gottesdienst mit viel Musik und Gesang zum Thema "Schöpfung". Wenn am 3. Juli der gesamte Kirchenkreis zu "Kirche auf dem Rad" einlädt, ist auch Loxstedt mit dabei. "Es wäre toll, wenn wir dann Kirchenführungen anbieten können", so die Pastorin. Denn St. Marien hat einiges zu bieten: Die Kirche ist für ihre Deckenmalereien aus dem frühen 15. Jahrhundert und dem späten Mittelalter berühmt. So ist der Pestzyklus, deren Mittelpunkt auch als "Loxstedter Totentanz" bekannt ist, einzigartig in Nordwestdeutschland.