Stade (epd). Das diakonische Johannisheim in Stade bei Hamburg hat die Bundeswehr um Hilfe bei Corona-Schnelltests gebeten. Mit dem Mehraufwand gerate die Einrichtung bei gleichzeitigem Personalmangel an die Grenze des Machbaren, sagte der Vorsitzende des Kuratoriums der Einrichtung, Claus Hinrichs. Das Haus mit 115 Bewohnerinnen und Bewohnern sowie 137 Mitarbeitenden kämpft mit einer größeren Corona-Infektionswelle. "Mittlerweile sind 26 Bewohnerinnen und Bewohner positiv auf Covid-19 getestet worden, auch vier unserer Mitarbeitenden haben sich infiziert", sagte Hinrichs.
Das Heim wurde deshalb komplett unter Quarantäne gestellt. Isolier- und Quarantänestationen sind eingerichtet. In den vergangenen drei Tagen musste das Personal Hinrichs zufolge 25 Umzüge von Bewohnern bewerkstelligen. "Zudem müssen unsere Mitarbeitenden 130 Schnelltests am Tag durchführen. Denn jeder Mitarbeitende wird vor Dienstbeginn getestet und alle Bewohnerinnen und Bewohner jeden zweiten Tag." Viele Testergebnisse stünden noch aus: "Wir befürchten, dass es zu weiteren positiven Testergebnissen auch bei weiteren Mitarbeitenden kommen könnte."
Den Antrag auf Einsatz von Soldaten für die Schnelltests hat die Einrichtung über den Landkreis gestellt. Er hoffe, dass dem schnellstmöglich stattgegeben werde, sagte Hinrichs. Im Johannisheim sind seit Beginn der Pandemie sechs Bewohner im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Deutschlandweit stehen nach Angaben der Bundeswehr rund 20.000 Soldatinnen und Soldaten als "helfende Hände" zur Verfügung. Sie unterstützten Gesundheitsämter, Pflegeheime, Impfzentren und Krankenhäuser.
Evangelischer Pressedienst