Wählen gehen und die Zukunft gestalten

Nachricht Osterholz-Scharmbeck, 06. März 2018

Ev. Jugend mobilisiert am 11. März erstmals Teens ab 14 für Wahl der Kirchenvorstände

OSTERHOLZ-SCHARMBECK.  Die Evangelische Jugend im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck macht mobil: Denn erstmals dürfen bei der Wahl der Kirchenvorstände (KV) am 11. März bereits Jugendliche ab 14 Jahren ihre Stimme abgeben. Diese Chance wollen die Jugendlichen ergreifen, um ihre Interessen und Ideen stärker in die Gemeinden hineinzutragen und Jugendliche zur Mitbestimmung aufzurufen. Mit mehreren Aktionen am Wahltag in den Kirchengemeinden werden die Jugendlichen und Kandidaten durchstarten.

Der Kirchenkreisjugendkonvent (KKJK), das Jugendgremium des Kirchenkreises, und das Team um Diakonin Sonja Winterhoff aus dem Kirchenkreisjugenddienst (KKJD) arbeiten bereits seit Sommer 2016 an der KV-Wahl 2018. Denn Jugendliche im Kirchenkreis „möchten Verantwortung in der Kirche übernehmen und Mitbestimmungsrechte der Ev. Jugend mit Leben füllen“, berichtet Winterhoff. Weitere Schritte waren Gespräche mit dem Kirchenkreistag Mitte 2017 und einzelnen KVs vor Ort.

„Jugendliche und Erwachsene haben in den Jugendausschüssen einiger Gemeinden bereits sehr gut zusammengearbeitet“, freut sich Winterhoff. „Hier fließen die Perspektiven Erwachsener und Jugendlicher zusammen“. Der KKJK wünscht sich, „dass es dieses Gremium nach den Wahlen in allen Kirchengemeinden gibt“. Alternativ könnten Jugendbeauftragte einen engen Kontakt zu den Jugendlichen vor Ort halten, sagt die Diakonin. Jugendliche sollten nicht nur eingeladen, „sondern in die Ausschüsse berufen werden und Stimmrecht haben, um über Investitionen und Angebote für Jugendlichen mitbestimmen zu können“. Sie erlebe viel Zuspruch für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den Gemeinden. „Die KVs erkennen, dass Jugendliche die Zukunft der Kirche sind und die Arbeit mit neuen Impulsen und Perspektiven beleben“.

Mit der Wahl am 11. März sehen Winterhoff und ihre Mitarbeiterin Rike Schröder (freiwilliges soziales Jahr) aber auch die Jugendlichen in der Verantwortung. „Wer etwas verändern will, muss unbedingt wählen gehen“, appellieren beide an die Jugendlichen in den 16 Gemeinden. Erstwählerin Rike Schröder (18) findet es „super, dass erstmals fast 1200 Jugendliche im Alter von 14 und 15 Jahren abstimmen dürfen“. So könnten die Erstwähler „lernen, wie demokratische Mitbestimmung funktioniert und Verantwortung einüben“.

Sie engagiert sich daher in mehreren Projekten des KKJD unter dem Motto „Mitbestimmung leben“, um Jugendliche ab 14 für die Wahl zu motivieren. Die Jugendvertreter beteiligen sich an den Aktionen der Gemeinden, bündeln und unterstützen diese. So etwa die Aktion „Briefe an Erstwähler“, unterschrieben von den Jugendleitern, auch Teamer genannt. Außerdem werben sie auf der KKJD-Website (www.kkjd-ohz.de) und auf Facebook mit einem Wahlaufruf und Infos über die Wahlorte. Sie nennen Aktionen am Wahltag und präsentieren auf Instagram ein Wahlvideo. Social Media, so Schröder, sei „der Schlüssel, um Jugendliche in Kontakt zu halten über die KV-Wahl.“

Auch am Wahltag will Winterhoff mit ihren Kolleginnen und Kollegen Jugendliche auf die Beine bringen. In Osterholz-Scharmbeck, Hambergen, Tarmstedt und anderen Gemeinden sind Spiele, gemeinsames Essen, ein Vorstellungsgottesdienst und Mitmachaktionen geplant. „Wir suchen hier auch immer den Kontakt zu den Kandidaten – gern beim Kickern Billard oder Waffelbacken“, sagt Schröder. Sie will danach mit den Jugendlichen auch in den neuen KVs für die Jugendinteressen werben: vielfältige Freizeitenangebote, Seminare und Weiterbildung. „Denn viele wie ich möchten in Fragen des Glaubens fitter werden“, weiß die Jugendliche. „Wir möchten voneinander lernen und miteinander die Zukunft der Kirche gestalten“, ergänzt Winterhoff. Mit der Wahl, so die Diakonin, möchten „die Jugendlichen die Kandidaten unterstützen und deren Entscheidung anerkennen, sich wählen zu lassen“. 

Roland Hofer, Öffentlichkeitsarbeit Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck