Großer Zuspruch bei kirchlicher Fortbildung für Religionslehrer

Nachricht Bad Bederkesa/Elbe-Weser-Raum., 19. März 2018

Tagung im Evangelischen Bildungszentrum Bad Bederkesa

Bad Bederkesa/Elbe-Weser-Dreieck. Über 30 Lehrerinnen und Lehrer kamen auf Einladung der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen für drei Tage im Evangelischen Bildungszentrum Bad Bederkesa zu einer Tagung zusammen.

„Wir sind sehr daran interessiert, die Beziehung zwischen Schule und Kirche intensiv zu pflegen“, so Pastorin Amely Lißner (Buxtehude). Die Theologin organisierte in ihrer Funktion als Beauftragte für Kirche und Schule diese Fortbildung für Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen.  

„Der Religionsunterricht ist ein ganz besonderes Fach“, erläutert die Schulpastorin. „Denn es lässt sich nicht sofort einordnen in die Nützlichkeiten wirtschaftlicher Zusammenhänge, wissenschaftlicher Erklärungen und sprachlicher Fertigkeiten. Darum hat es oft einen schweren Stand.“ Oft finde der Unterricht nur epochal statt, als Verfügungsstunde oder werde ganz gestrichen. „Aber es ist ein Fach, das ein grundlegendes Verstehen von Menschen, Kulturen und Entwicklungen ermöglicht.“  Lehrkräfte seien daher mit ihrer ganzen Person gefragt, glaubwürdig zu sein. Daher seien Fortbildungen wichtig, um miteinander Erfahrungen auszutauschen und neue Methoden kennenzulernen.

Verschiedene Workshops standen daher im Zentrum. So arbeitete Marion Koch, Mitarbeiterin der Kunsthalle Hamburg, zu interreligiösen Perspektiven in Bildern oder Gerlinde Krehn, Religionspädagogin aus Nürnberg und Trainerin in philosophischer und theologischer Gesprächsführung, mit den Teilnehmenden. Aber auch ein Workshop zu „Trauer und Trost in der Schule“ stand auf dem Programm so wie auch das Entwickeln von Andachtsformen mit Schülerinnen und Schülern.

„Das Fach Religion soll eine Innenperspektive der christlichen Religion vermitteln und  zugleich zur kritischen Auseinandersetzung befähigen, sich ein eigenes  Urteil zu bilden“, erklärt Lißner. In den Elternhäusern fände ein Traditionsabbruch statt, so dass vielen Kindern die religiöse Gedankenwelt „wie das Erlernen einer fremden Sprache“ erscheine.  Dabei bilde gerade eigene religiöse Sprachfähigkeit eine Hemmschwelle „gegen jede Art von religiösem Fundamentalismus und Extremismus“.

Auch Landessuperintendent Dr. Hans Christian Brandy (Stade) besuchte die Tagung. Er dankte den Religionslehrkräften im Namen der hannoverschen Landeskirche für ihr Engagement und sagte ihnen die Unterstützung der Kirche für ihre Tätigkeit zu. Zugleich ermutigte er die Lehrkräfte: „Das Zusammenleben von verschiedenen Kulturen und Religionen ist ein zentrales Zukunftsthema unserer Gesellschaft. Dazu braucht es Kenntnisse über Religion ebenso wie einen eigenen Standpunkt und eine eigene Beheimatung,  Toleranz und Pluralismuskompetenz sind nötig. Selten war Kompetenz in Sachen Religion wichtiger als heute, selten waren Religionslehrkräfte wichtiger.“

Die Tagung endete mit einem Gottesdienst, in dem Superintendent Dr. Martin Krarup (Buxtehude) die Religionslehrerinnen und Religionslehrer einsegnete.

Pastorin Sonja Domröse, Pressesprecherin Sprengel Stade