Zum 500-jährigen Reformationsjubiläum machen die Johanneskirchengemeinde und die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers allen Musikinteressierten in Bremerhaven am Freitag, den 28. April 2017 um 19 Uhr ein besonderes Konzertgeschenk: Das Ensemble Capella de la Torre (ECHO Klassik Preisträger 2016) musiziert gemeinsam mit der Kantorei Nord in der Johanneskirche in Bremerhaven. Unter dem Titel „Ein Fest für Martin Luther“ erklingt textgebundene und freie Instrumentalmusik aus der Renaissance. Neben Stücken von Martin Luther stehen auch Werke seiner Zeitgenossen, wie z.B. Tielman Susato, Heinrich Isaac, Johann Crüger, Adrian Willaert u.a. auf dem Programm.
Mit Martin Luther veränderte sich im 16. Jahrhundert auch die Kirchenmusik grundlegend. Luther gelang es, den muttersprachlichen Gemeindegesang im Gottesdienst neu zu verankern und damit die Menschen seiner Zeit aktiv am reformatorischen Geschehen zu beteiligen. Durch das Singen wurde Luthers Lehre den Menschen so auf besonders eindrückliche Weise vermittelt. Im Reformationsjahr 2017 stellt die Hannoversche Landeskirche den Aspekt der singenden Gemeinde in einer landeskirchenweiten Konzertreihe in besonderer Weise in den Vordergrund: An 13 Orten präsentiert das Ensemble Capella de la Torre im März und April sowie im Dezember gemeinsam mit den örtlichen Kirchenchören Musik aus Luthers Zeit. Gefördert wird die Konzertreihe von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.
Das Projekt funktioniert als Mischung aus Fortbildung und Konzert. Für jeden teilnehmenden Chor findet die Zusammenarbeit mit Capella de la Torre als Tagesformat mit ausführlicher gemeinsamer Probe und moderiertem Abendkonzert statt. Im Konzert musizieren die beiden Gruppen jeweils allein und bei drei Werken gemeinsam. Das Programm variiert je nach Niveau und Repertoire des Chores – die inhaltliche Ausrichtung bleibt aber immer ähnlich.
Der Konzertablauf folgt der Idee eines Festes wie es zur Zeit Luthers üblich war mit beschwingter Musik zum Ankommen, liturgischer Musik im Gottesdienst und Tanzmusik bei der Feier danach. Er bietet damit auch einem kirchenfernen Publikum Anknüpfungspunkte und leichte Zugänge zu den mitunter fremden Inhalten. Die musikalischen Beiträge werden durch einen Moderation begleitet, die besonders auf Konzertbesucherinnen und –besucher ohne oder mit wenigen Vorkenntnissen ausgerichtet ist. Vermittelt werden Hintergründe zu den Werken, ihren Komponisten und dem Entstehungskontext. Dabei werden von Capella de la Torre auch das historische Instrumentarium vorgestellt und spieltechnische Besonderheiten vorgeführt und erklärt.