Bremerhaven, Genf (epd). Der Seemannsclub "Welcome" in der Nähe des Bremerhavener Containerterminals zählt zu den besten Sozialeinrichtungen dieser Art auf der Welt. Es sei eines von international sechs nominierten Häusern für den Titel "Seafarer Centre of the Year", sagte Bremerhavens Seemannspastor Werner Gerke am Dienstag dem epd. Am kommenden Montag wolle das "International Committee on Seafarers Welfare" in Genf bekanntgeben, welcher Club nach Einschätzung der Seeleute Spitze sei.
"Aber die Nominierung ist für uns schon eine Auszeichnung", betonte Gerke. Mitbewerber um den Titel sind neben dem "Duckdalben" in Hamburg Clubs im südafrikanischen Durban, im australischen Fremantle, im ukrainischen Odessa und im thailändischen Sriracha.
Die Auszeichnung wird auf Initiative der Internationalen Transportarbeiter-Gewerkschaft ITF seit 2010 vergeben. 2012/2013 entschied das US-amerikanische "Seafarers House Port Everglades" in Florida den Wettbewerb für sich. Im Jahr zuvor ging der Titel an den "Duckdalben".
Das "Welcome" wurde im Februar 2003 eröffnet. Seither besuchen jährlich Zehntausende Seeleute die Einrichtung. Bremerhaven war Deutschlands erste Stadt, in der unter dem Titel "Gute Stube" 1977 ein hafennaher Seemannsclub entstand, der dann auch zum Vorbild für andere Standorte wie Hamburg wurde. Als der erste Club zu klein wurde, folgte das "Welcome" als Neubau, bezahlt von der Stiftung der ITF.
Mit einem Shuttle-Bus werden die Gäste kostenlos direkt am Schiff abgeholt und zum "Welcome" gebracht. "Bei uns können sie mit Billard, Tischtennis, Spielen, Büchern oder Sport mal eine zeitlang den Alltag auf dem Schiff vergessen und ihre Freizeit genießen", erläuterte Gerke.
Zu dem Gebäude gehört auch ein "Raum der Stille", der von Gästen unterschiedlichster Religionen genutzt werden kann.