Daniel Tietjen ist ein überzeugter Netzwerker – sicher eine wichtige Voraussetzung für die neue Aufgabe, die er vor wenigen Wochen übernommen hat. Als landeskirchlicher Beauftragter für die TelefonSeelsorge ist der Diakon seit dem 1. Oktober 2020 verantwortlich für die Koordination aller TelefonSeelsorge-Stellen in der hannoverschen Landeskirche und für deren fachliche Weiterentwicklung. Darüber hinaus vertritt er die insgesamt sechs regionalen TelefonSeelsorgen innerhalb der Landeskirche in Gremien und gegenüber der Kirchenleitung sowie auf Bundesebene. Hier ist er Gründungsmitglied der „Arbeitsgruppe Digitalisierung“, die 2016 gegründet wurde.
Als Beauftragter für die TelefonSeelsorge ist Tietjen dem Zentrum für Seelsorge und Beratung in Hannover zugeordnet – ein wichtiger Ansatzpunkt für die Vernetzung mit anderen Seelsorgefeldern. So gibt es bereits eine Zusammenarbeit mit Achim Blackstein, Beauftragter für Digitale Seelsorge und Beratung. „Das ist ein großer Gewinn“, erklärt Tietjen, „denn das Verhältnis von klassischer Telefonseelsorge zur Seelsorge im Chat verändert sich aktuell sehr.“ Das Chat-Angebot der TelefonSeelsorge werde, insbesondere von 20- bis 40-Jährigen, zunehmend genutzt; vor diesem Hintergrund gebe es eine breite Diskussion über das Verhältnis der beiden Angebote zueinander.
„Im Chat erleben wir deutlich häufiger Themen, die Menschen im Telefongespräch nicht über die Lippen bringen können“, erklärt Tietjen. „Dabei geht es oft um Missbrauch, Suizid oder das Selbstbild.“ Dennoch: Nicht alle TelefonSeelsorgen seien aktuell bereit, die Erreichbarkeit am Telefon zugunsten eines Chats einzuschränken. „Beides parallel geht aber dauerhaft nicht“, stellt Tietjen fest.