Urlauberseelsorge startet mit "Kirche-to-go" in die Saison

Nachricht Cuxhaven, 02. Juni 2020

Aurich/Cuxhaven (epd). Die Urlauberseelsorge entlang der niedersächsischen Nordseeküste zwischen Ems und Elbe bereitet sich auf eine ungewöhnliche Saison vor. "In diesem Jahr können wir nicht mit den Kirchenzelten auf die Campingplätze kommen - aber wir werden trotzdem präsent sein", sagte die Auricher Urlauberpastorin Antje Wachtmann im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Wir planen ein 'Kirche-unterwegs-Mobil', mit dem wir einmal wöchentlich jeden Platz ansteuern können, um etwas anzubieten."

In den gewohnten Kirchenzelten oder in Wohnwagen für die ehrenamtlichen Teamer könnten die Hygiene- und Abstandsvorschriften in Corona-Zeiten nicht eingehalten werden, sagte Wachtmann, die in der hannoverschen Landeskirche die Urlauberseelsorge an der Küste organisiert. "Wir sind dabei, eine Art 'Kirche-to-go' zu entwickeln." In Tüten sollen etwa Bastel-Ideen, Gute-Nacht-Geschichten und Andachten verteilt werden. So hätten die Familien ein Stück Kirche zum mitnehmen.

Auf jeden Fall werden Seelsorgerinnen und Seelsorger in der gesamten Region für die Urlauber ansprechbar sein, versprach Wachtmann. "In vielen Kirchen werden Pastorinnen und Pastorin sitzen, die Zeit haben, sich mit den Besuchern zu unterhalten." An einigen Stränden werde es auch wieder die "Seelsorge im Strandkorb" geben. "Wir wissen, dass die Menschen ihre Sorgen und Probleme mit in den Urlaub nehmen. Da ist es gut, jemanden zu finden, der oder die einfach die Zeit hat, zuzuhören."

Andernorts würden bereits "spirituelle Spaziergänge" vorbereitet. Wenn es denn die Behörden erlauben, will Antje Wachtmann auch die traditionell besonders gut besuchten "Gute-Nacht-Geschichten" mit Stockbrot und Lagerfeuer anbieten. "Das ist für viele kleine Urlauber oft das Highlight der Ferien." Und ganz verwegen hoffe sie darauf, den einen oder anderen Strandgottesdienst feiern zu können. "Vielleicht dürfen wir dann unter freiem Himmel mit Abstand an der frischen Seeluft auch mit voller Stimme singen."

Jörg Nielsen, Evangelischer Pressedienst