Morgenland

Nachricht Bremerhaven, 23. Februar 2017

Sehnsuchtsorte junger Flüchtlinge

Frisch ausgezeichnetes Filmprojekt, Livemusik und Gespräch
Datum: Sonntag, 5. März 2017 Beginn: 18 Uhr Ort: Pauluskirche, Hafenstr. 124, 27576 Bremerhaven Veranstalter: Kulturkirche Bremerhaven Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 8 Euro, unter www.kulturkirche-bremerhaven.de, an den VVK-Stellen und 30 Minuten vor Beginn an der Abendkasse

Die Jugendlichen des Göttinger Freien Theaters „junges boat people projekt“ kommen aus den Gebieten der Erde, die gemeinhin als "Morgenland", als Land, wo der Tag beginnt, verstanden werden: aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Somalia und dem Irak. Sie flüchteten nach Deutschland, das sie nun ihrerseits als ihr "Land des Morgens" ansehen. Als Ort, der ihnen nach einer abgründigen Vergangenheit eine Zukunft bietet. Wie die aussehen könnte, haben die Jugendlichen gemeinsam mit den Göttinger Filmemachern Thomas Kirchberg und Sonja Elena Schroeder sowie der Dramaturgin Luise Rist und dem Musiker Hans Kaul erarbeitet.

Herausgekommen ist der berührende Film "Morgenland", der am Sonntag, 5. März, um 18 Uhr in der Kulturkirche Bremerhaven gezeigt wird. Die rund 40-minütige Filmvorführung runden Livemusik und ein Gespräch ab. Der poetische und dabei höchst politische Film gewann gerade den Menschenrechts-Filmpreis 2016 im Bereich „Amateurfilm“.
Wunschrollen und Sehnsuchtsorte Zu den jungen Flüchtlingen gesellen sich im Filmprojekt noch Göttinger Jugendliche, die akut von der Abschiebung bedroht sind. Sie inszenieren gemeinsam mit den professionellen Filmemachern ihre individuellen Träume und Wünsche. So durften die Laiendarsteller in Wunschrollen schlüpfen und sich als Arzt, Polizist, DJ, Köchin oder Bürgermeister darstellen.

Doch: Können sie bleiben? Wer muss gehen? Biografische Einschübe zeigen den Zuschauern, mit welchen Bürden die jungen Menschen in ihr neues Leben aufbrechen. Deutlich wird, dass sie weder an das schnelle Geld glauben, noch Utopien ersehnen sondern Anerkennung und einen Platz in der Gesellschaft.

Obwohl Film-Laien und trotz des Handicaps unterschiedlicher Sprachen ist es den Jugendlichen gelungen, ein gesellschaftlich aufgeheiztes Thema von einer ganz neuen Seite zu beleuchten und dabei die Zuschauer aufs Tiefste zu berühren. Dies und der dabei gezeigte große visuelle und formale Ideenreichtum überzeugte die Jury des jährlich vergebenen deutschen Menschenrechts-Filmpreises im Bereich „Amateurfilm“ im Dezember 2016.

Nach dem Film: Live-Musik und Gespräch
Musik aus der Heimat der Darsteller spielt im Film eine große Rolle und so präsentiert die Kulturkirche Bremerhaven nach dem Film noch Live-Musik von der „Morgenland-Band“. Im Anschluss daran können die Zuschauer mit den Darstellern und Musikern in einem moderierten Gespräch über „Morgenland“ diskutieren.