Bremervörde (epd). Der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy hat Forderungen nach einer aktiven Sterbehilfe in Deutschland entschieden zurückgewiesen. "Wir brauchen nicht mehr Sterbehilfe, sondern mehr gute Begleitung für Menschen auf ihrer letzten Wegstrecke", sagte der leitende evangelische Theologe am Mittwoch bei einer Begegnung zwischen Kirche und Landwirtschaft in Bremervörde. Dazu gehörten der Ausbau der Palliativmedizin genauso wie ambulante und stationäre Hospizdienste.
Theologen und Landwirte trafen sich in einem stationären Hospiz, das der hannoversche Landesbischof Ralf Meister im Frühjahr eingeweiht hatte.
Die kirchliche Einrichtung ist die einzige ihrer Art im Elbe-Weser-Raum und wurde mit Investitionen in Höhe von rund 3,2 Millionen Euro am Engeoer Wäldchen in Bremervörde errichtet. Das Hospiz bietet zehn Gästezimmer für Sterbende sowie ein Angehörigenzimmer.
Das Hospiz sei ein Beispiel dafür, wie mit Sterben und Tod gut umgegangen werden könne, betonte der Stader Landessuperintendent. "Als Kirchen lehnen wir jede aktive Sterbehilfe ab", bekräftigte Brandy.
"Auch alle Formen von organisierter oder gar kommerzieller Beihilfe zum Suizid halten wir nicht für gut."
An dem Hospiz beteiligen sich neben dem evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Bremervörde-Zeven die Stadt Bremervörde sowie Lebenshilfe und Krebsfürsorge. Auch eine katholische und eine reformierte Kirchengemeinde gehören neben der eigens für das Hospiz gegründeten Förderstiftung zu den Partnern.
Info: Spenden für das Bremervörder Projekt sind möglich unter dem Stichwort "Stationäres Hospiz" auf dem Konto 75119883 bei der Sparkasse Rotenburg-Bremervörde (Bankleitzahl 24151235) (IBAN DE35 2415 1235 0075
1198 83).