Trauerprojekt für Kinder und Jugendliche gewinnt Preis
Hannover/Osterholz-Scharmbeck (epd). Das kirchliche Trauerprojekt „Anderland“ für Kinder und Jugendliche in Osterholz-Scharmbeck bei Bremen hat den NDR-Hörerpreis 2014 gewonnen. Mehr als 4.000 Anrufer hätten sich an der Telefon TED-Abstimmung beteiligt, teilte der Sender am Sonnabend in Hannover mit. Rund 41 Prozent hätten für „Anderland“ gestimmt. Die Auszeichnung ist mit 3.000 Euro dotiert.
Unter dem Motto „unbezahlbar und freiwillig“ zeichnet „der Niedersachsenpreis für Bürgerengagement“ herausragendes ehrenamtliches Engagement von niedersächsischen Bürgern oder Initiativen aus. Jedes Jahr werden Preise in elf verschiedenen Kategorien vergeben, die jeweils mit 3.000 Euro dotiert sind. Zehn Preisträger wurden von einer Jury ausgewählt, den elften Preis vergeben die Hörer von NDR 1 Niedersachsen.
Das Zentrum für trauernde Kinder „Anderland“ kümmert sich um Kinder und Jugendliche, die einen geliebten Menschen verloren haben. Die Einrichtung gehört zum Diakonischen Werk in der Region und gilt in der Evangelisc-lutherischen Landeskirche Hannovers als wegweisend. Bei „Anderland“ werden derzeit mehr als 20 Kinder und Jugendliche in zwei Gruppen begleitet. Daran beteiligen sich den Angaben zufolge neben einem Diakon und einem Pastor 20 Ehrenamtliche.
„Anderland“ wende sich einer zentralen kirchlichen Aufgabe zu und sei
ein wichtiger Baustein im Netzwerk mit Angeboten wie der ambulanten
Hospizhilfe und der Notfallseelsorge, sagte die Osterholz-Scharmbecker
Superintendentin Jutta Rühlemann dem epd. Das Haus in der Osterholz-
Scharmbecker Findorffstraße verfügt über mehrere Räume, damit die Kinder je nach Bedarf toben, miteinander reden, etwas gestalten oder sich zurückziehen können.
„Kinder trauern anders als Erwachsene“, sagte Anderland-Mitarbeiter und
Diakon Matthias Schmidt dem epd. „Manche sind wütend und aggressiv, andere ziehen sich zurück und sind ängstlich. Kinder sind oft urplötzlich traurig: Sie springen mit ihrer Trauer wie in Pfützen und dann auch wieder raus.“ Deshalb sei eine jeweils individuelle Begleitung zentral.