Applaus erfüllte die St.-Viti-Kirche, nachdem Leonard Sonneborn für seinen Dienst als Diakon Gottes Segen zugesprochen bekommen hatte. Hörbar freute sich die Gemeinde, dass dieser junge Mann seine Fähigkeiten in der Kirche einbringen will und sich dafür beauftragen ließ.
Der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy leitete die Einsegnung am Samstag, dem 9. September. In seiner Predigt zeichnete er den bisherigen Werdegang Sonneborns nach: Geboren im Jahr 1998, wuchs er in Grasberg auf. Und in der dortigen Kirchengemeinde wuchs er auch hinein in das kirchliche Engagement, z. B. als Teamer in der Konfirmandenarbeit und im Kindergottesdienst. Dabei reifte in ihm der Wunsch, die Mitarbeit in der Kirche zu seinem Beruf zu machen. An der Hochschule Hannover studierte er Religionspädagogik und Soziale Arbeit. Und in der Landeshauptstadt absolvierte er auch sein Anerkennungsjahr – ein Teil seiner Arbeitszeit war dabei der Sozialberatung im Diakonischen Werk gewidmet, ein anderer Teil dem Mitwirken in der Vesperkirche. Seit Februar 2023 ist er von der Zevener Kirchengemeinde für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen angestellt.
In seinem Studium wurde Sonneborn in der Sozialraumanalyse geschult: Man untersucht die demographische, wirtschaftliche und soziale Struktur des Gemeinwesens, in dem eine Kirchengemeinde oder kirchliche Organisation beheimatet ist. So lassen sich die Voraussetzungen und Möglichkeiten des kirchlichen Handelns besser verstehen. Hans Christian Brandy hob hervor, wie fruchtbar es sei, dass Sonneborn dieses Instrumentarium in seine Arbeit einbringt.
Grundlage der Predigt des Regionalbischofs war ein Bibelvers, den Sonneborn selbst als Motto ausgewählt hatte: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ (Psalm 31,9) Im Kontrast dazu – so Brandy – stehe die Erfahrung, dass manche Faktoren heute das Wirken in der Kirche einengen und erschweren, z.B. die nachlassende Mitgliederzahl und Finanzkraft. Doch Gott schenke uns durch seinen Beistand auch weiterhin Freiheit und Weite, mit seiner Botschaft Menschen zu erreichen. Er ermutige uns, dabei neue Wege zu wagen. „Das haben wir noch nie so gemacht“ dürfe in der Kirche kein ernstzunehmendes Argument gegen ein neues Projekt oder eine ungewohnte Arbeitsweise sein.