Nach knapp 14 Jahren als Pastoralpsychologin im Sprengel Stade wurde Claudia Panhorst-Abesser in der Stader St. Cosmae-Kirche von ihrem Dienst entpflichtet. In einem festlichen Gottesdienst verabschiedeten Angela Grimm, Direktorin des Zentrums für Seelsorge und Beratung (ZfSB), und Regionalbischof Dr. Hans Christian Brandy die 65-jährige Theologin.
In ihrer Predigt fragte Claudia Panhorst im Blick auf das Wirken der Kirche, in der sie so lange tätig war, nach der Kraft des Evangeliums. Anhand ihrer eigenen Berufsbiographie gab sie Antworten, die ihre Arbeit an der Marktkirche in Hannover, ihre Tätigkeit in Hannover-Linden und im Sprengel Stade umfassten. „An all diesen Orten habe ich versucht, meine Arbeit aus der Kraft des Evangeliums heraus zu gestalten“, so ihr Resümee. Konkret bedeute dies für sie, als Kirche zuzuhören, dialogfähig zu sein, suchend und fragend sich zu zeigen und Neuanfänge zu wagen. „Es gibt keinen Grund für uns als Kirche, sich resigniert oder schamhaft zurückzuziehen“, sagte die Pastorin. „Aber es gibt allen Grund, Gott immer wieder ins Spiel zu bringen.“ Doch die evangelische Kirche müsse sich fragen lassen, ob sie sich zu sehr mit sich selbst beschäftige und wie sie mit missbräuchlichem Verhalten umgehe. Als Pastoralpsychologin, so Panhorst, sei für sie in ihrer Arbeit die Suche nach dem Kern des Evangeliums entscheidend gewesen. „Was trägt? Was trägt mich?“
Angela Grimm dankte der Theologin im Namen des ZfSB für den fast 40-jährigen Dienst als Pastorin, seit 2009 als Pastoralpsychologin im Sprengel Stade und damit im ZfSB angesiedelt. „Sie können heute freudenvoll zurückblicken“, so Grimm. „Ihre Berufsbiographie steht für eine bunte Kirche und für Ihre Experimentierfreudigkeit“. Panhorst habe als Lehrsupervisorin und Coach junge Menschen im Vikariat in Seelsorge ausgebildet, aber auch Angebote im Rahmen der landeskirchlichen Weiterbildungen konzipiert. „Das ist eine reiche Ernte, auf die Sie zurückblicken.“
Für den Sprengel Stade betonte Hans Christian Brandy die gute und konstruktive Arbeit der Geistlichen. „Im pastoralpsychologischen Dienst geschieht vieles im Verschwiegenen und Verborgenen“, so der Regionalbischof. Stellvertretend für alle von ihr Begleiteten, denen sie „beigestanden hat und zum Segen geworden ist“, dankte er der Pastoralpsychologin herzlich. Auch er selbst, so Brandy, habe den Austausch mit Claudia Panhorst stets geschätzt. „Deine Beobachtungen und Reflexionen zur Lage und Entwicklung der Kirche waren wertvoll und bereichernd.“
Die Verabschiedung von Claudia Panhorst-Abesser klang aus mit einem Empfang und Grußworten von Superintendentin Jutta Rühlemann, Pastor Andreas Kunze-Harper und Pastor Gert Stührmann.
Sonja Domröse, Pressesprecherin Sprengel Stade