Das „Geheimnis“ um eines der größten Innenstadtprojekte ist gelüftet: Die Planer und Bauexperten präsentierten am vergangenen Freitag im Pressetermin den Siegerentwurf des hochbaulichen Wettbewerbs für ein neues Begegnungszentrum. Wie sieht das Zentrum aus? Welche Standards wird das Gebäude im Herzen von Osterholz-Scharmbeck setzen? Die Projektbeteiligten sind voll des Lobs und zeichnen damit ein modernes Bild der Kirche in der Öffentlichkeit.
„Wir sind vollauf begeistert von der Wahl der Jury“, würdigte Superintendentin Jutta Rühlemann den Favoriten aus sieben eingereichten Architekten-Entwürfen. Drei Tage zuvor hatte eine neunköpfige Jury aus Mitgliedern von Kirchenkreis, St. Willehadi-Gemeinde, Stadtverwaltung, Denkmalschutz, Architekten und Fachpreisrichtern den Siegerentwurf der Architekten Katja-Annika Pahl und Thomas Völlmar aus Hamburg ausgewählt. „Das ist eine riesige Chance, zusammen mit der Stadt und weiteren Partnern etwas Großartiges für die Bürger zu entwickeln, mit Strahlkraft bis in den Landkreis und die Region“, sagte Rühlemann sichtlich beeindruckt.
Die Jurymitglieder lobten den Entwurf als „offene, helle, einladende, niedrigschwellige und nachhaltige Lösung der vielen anspruchsvollen Anforderungen“. Wie der Juryvorsitzende und Architekt Volker Droste mitteilte, fügt sich der Siegerentwurf auf einer Grundfläche von 2.600 m² und mit 1.900 m² Raumfläche am besten ins umgebende Stadtbild ein und bildet mit der St. Willehadi-Kirche eine harmonische Einheit. Die Pläne zeigen eine zweistöckige und gegliederte Fassade mit Vor- und Rücksprüngen, normalen traufständigen Satteldächern, markantem Eingangsbereich und großzügigen Fensterflächen. Die Frontansicht prägt mit der Kirche den neuen noch zu gestaltenden Kirchplatz.
Droste sprach von „differenzierter Vielgestaltigkeit“ auch im Inneren und nannte „das überzeugende Raumkonzept, den klugen Mix aus diskreten und öffentlichen Zonen, die leichte Zugänglichkeit und Erlebbarkeit des Gebäudes – mit vielen Blickachsen von innen nach draußen“. Ein Highlight ist der elliptische und von oben belichtete Raum der Stille gleich im Eingangsbereich. „Eine Einladung an alle, auch kirchenferne Menschen, Ruhe und Entspannung zu finden“, wie Rühlemann sagte. Der anschließende große Saal ist optisch mit dem Kirchplatz und der Teichanlage hinter dem Haus verbunden.