Bremerhaven (epd). Ein "Spectaculum" soll der Höhepunkt der Bremerhavener Veranstaltungsreihe zum 500. Reformationsjubiläum in diesem Jahr sein. Mit Elementen einer Living-History-Veranstaltung solle am 28. und 29. Oktober rund um die historische Marienkirche Geestemünde das Leben zur Zeit der Reformation anschaulich werden, sagte am Donnerstag Kirchenkreis-Sprecher Malte Plath. "Außerdem wird mit verschiedenen Beiträgen auch der Ertrag der Reformation für heute herausgestellt."
Am "Reformationsspectaculum" mit Inszenierungen mittelalterlichen Handwerks beteiligen sich Plath zufolge 21 Darsteller. So wollen ein Schmied, ein Fischer, eine Knochenschnitzerin, ein Messerschleifer und eine Gruppe Landsknechte auftreten. "Wir wollen die Zeit, in der Luther wirkte, erlebbar machen", sagte Susanne Wendorf-von Blumröder, Superintendentin des Kirchenkreises Bremerhaven. "Besucher sollen handwerklich einiges ausprobieren können, ganz nach Art des 16. Jahrhunderts."
Es soll neben Handwerks- auch Verpflegungsstände geben, unter anderem betreut von der Evangelischen Jugend Bremerhaven. Bei dieser Gelegenheit solle auch darüber nachgedacht werden, wie der Mut, mit dem die Menschen vor 500 Jahren ihre Kirche reformiert hätten, in die Gegenwart übertragen werden könne, hieß es. Dazu ist unter anderem eine Podiumsdiskussion geplant.
Das "Spectaculum" gehört zu den Aktionen, mit denen die evangelische Kirche bundesweit noch bis Ende Oktober an 500 Jahre Reformation erinnert. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in die evangelische und die katholische Kirche zur Folge hatte.