Reformationsjubiläum: Die Feiern starten am 31. Oktober

Nachricht Hannover/Osnabrück, 24. Oktober 2016

Hannover/Osnabrück (epd). Am 31. Oktober beginnt das Festjahr zum 500. Reformationsjubiläum. Ein Jahr lang will die evangelische Kirche in der ganzen Welt die Veröffentlichung der 95 Thesen im Jahr 1517 durch Martin Luther (1483-1546) und damit ihren Anfang vor 500 Jahren feiern. In Berlin kommen Kirchenvertreter und Politiker zu einem Gottesdienst und einem Staatsakt zusammen. Im südschwedischen Lund feiern Papst Franziskus und der Lutherische Weltbund einen ökumenischen Gottesdienst und wollen mit bis zu 10.000 Menschen im Stadion von Malmö an die Gemeinsamkeiten zwischen Protestanten und Katholiken anknüpfen.

Die Feiern am 31. Oktober, dem Reformationstag, bilden den Auftakt zu zwölf Monaten mit Gottesdiensten, Ausstellungen, Seminaren für junge Leute, Kirchentagen und einem internationalen Stationenweg, der für Deutschland am 23. November in Osnabrück eröffnet wird. Dazu kommen bundesweit zahlreiche weitere Veranstaltungen. Ein Höhepunkt wird der Abschlussgottesdienst des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentags am 28. Mai 2017 auf den Elbwiesen in Wittenberg sein.

Da sich auch der deutsche Staat für das 500. Reformationsjubiläum finanziell und inhaltlich engagiert, wurde der 31. Oktober 2017 zum offiziellen arbeitsfreien Feiertag erklärt.

Am 31. Oktober 1517 hatte Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.

Anders als in vergangenen Jahrhunderten wollen die Protestanten das Jubiläum nicht nutzen, um sich von anderen Christen abzugrenzen. Buße für die gegenseitigen Verletzungen, Versöhnung und die Betonung des gemeinsamen Glaubens an Jesus Christus standen und stehen im Mittelpunkt des Dialogs und der Veranstaltungen mit den Katholiken. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz einigten sich darauf, zusammen ein "Christusfest" zu feiern.

epd