In einem festlichen Gottesdienst in der Zevener St. Viti-Kirche ordinierte Regionalbischof Hans Christan Brandy am Samstag Heiner Georgi-Gerdes zum Pastor.
„Heute ist ein Tag der Freude“, so Brandy zu Beginn seiner Fest-Predigt. Damit war nicht nur die Freude in Zeven über den neuen Pastor angesprochen. Der 34-jährige Georgi-Gerdes hatte sich ein Bibelwort für diesen Tag ausgesucht, indem die Freude ausdrücklich genannt ist. „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude“, heißt es im Römerbrief (Röm 15, 13).
Brandy skizzierte die Lebensstationen des gebürtigen Thüringers, der bereits im Kindergarten den Wunsch hatte Pastor zu werden. Ein weltläufiger Mann hat in Zeven eine neue Heimat gefunden. Denn nach dem Abitur ging Heiner Georgi-Gerdes für vier Jahre zum Studium nach London, es folgte ein weiterer Studienaufenthalt in Jerusalem mit einem Master-Abschluss in Judaistik, bevor er in Berlin sein Theologie-Studium beendete.
„Ein langer, intensiver und vielfältiger Weg, der mit einem Wunsch als Kleinkind begann, kommt damit an ein Ziel“, sagte der Regionalbischof. Die Hoffnung habe für den angehenden Geistlichen dabei immer eine besondere Rolle gespielt. „Ihren Weg haben Sie auch als eine Suche erlebt, als Suche nach dem eigenen Weg, der eigenen Identität – und darin immer auch eine Suche nach Gott.“ Dabei sei es in diesen Zeiten vielfältiger Krisen wichtig, die Hoffnung nicht zu verlieren. „Kriege, Klimawandel, Wirtschaftskrise, wachsender Rechtsradikalismus bei uns und harte politische Polarisierungen, das belastet viele.“ Der christliche Glaube stelle dem, „was runterzieht“, das „Aber des Glaubens“ entgegen. „Ja, vieles ist schwierig, aber im Vertrauen auf Gott lassen wir die Hoffnung nicht fahren.“
Dieses „Aber des Glaubens“ entspricht der Lebens- und Glaubenshaltung von Heiner Georgi-Gerdes. Für ihn ist die Botschaft und der Auftrag der Kirche in einem Satz des Theologen Jürgen Moltmann zusammengefasst: „Das Leben mit Hoffnung infizieren.“