Bliedersdorf hat eine neue Pastorin. Mira Neckel heißt sie und feierte mit ihrer neuen Gemeinde, mit ihrer Familie und mit Regionalbischof Dr. Hans Christian Brandy am 24. Februar ihre Ordination.
Die junge Theologin ist weit gereist, bevor sie nun zur Landung ansetzte auf ihrer ersten Pfarrstelle im malerischen Dorf Bliedersdorf auf der Stader Geest im Kirchenkreis Buxtehude.
Geboren ist die 33-Jährige in Peine und aufgewachsen in Fintel bei Rotenburg an der Wümme. Nach dem Abitur in der Kreisstadt ging sie für ein Jahr mit der Initiative „weltwärts“ nach Ghana für einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst.
Im Anschluss studierte sie in Leipzig, Tübingen und Göttingen Evangelische Theologie und begann 2019 ihr Vikariat in der Mariengemeinde in Barsinghausen. Während dieser Zeit kamen ihre beiden Kinder zur Welt. Mit ihnen und ihrem Partner Nico Albrecht bringt Mira Neckel nun wieder Leben in das Bliedersdorfer Pfarrhaus, das seit Ende 2021 leer stand.
„Ich freue mich sehr, die Leute und den Ort kennenzulernen und dann gemeinsam zu gucken, was für Projekte in Bliedersdorf funktionieren. Dabei habe ich große Lust mit den Vereinen zu kooperieren, wie z. B. der Feuerwehr und dem „Bäuerlichen Hauswesen“, äußerte sich die Seelsorgerin nach dem Ordinationsgottesdienst in der romanischen Katharinenkirche.
In dem Festakt, den die St. Paul´s Gospel Voices aus Buxtehude und Carmen Grunenberg an der Orgel musikalisch begleiteten, hielt Regionalbischof Dr. Brandy eine Predigt über Neckels Ordinationsspruch aus Psalm 31: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“
„Pastorinnen und Pastoren“, so zitierte Brandy aus der Kirchenverfassung, „sind in der Bindung an ihr Ordinationsversprechen und im Rahmen des geltenden Rechts in der Ausübung ihres Amtes unabhängig“. Brandy betonte die Freiheit des Glaubens. „Eine große Freiheit, die zugleich Verantwortung einschließt für Glauben und Leben der Gemeinde und für die Einheit der Kirche.“
Auch wenn es vieles gebe, was die Räume eng mache - Brandy erinnerte dabei auch an den 2. Jahrestag des Überfalls Russlands auf die Ukraine. „Aber: Gerade in solchen Situationen kann unser Bibelwort auch seine Kraft zeigen. Gerade wenn andere Kräfte die Räume eng machen wollen: Wir müssen uns nicht entmutigen lassen. Wir sind gefragt, unsere Solidarität mit der Ukraine auch nach zwei Jahren nicht sinken zu lassen. Und wir sind gefragt, gemeinsam für Demokratie und Menschenrechte einzustehen.“
In dem Psalmwort sei besonders das auf Gott bezogene „Du“ wichtig. „Wir vertrauen zugleich auf eine Kraft, die nicht unsere eigene ist und nicht aus uns selbst kommt. Auch wenn es mal schwer wird, und das geschieht im Dienst einer Pastorin immer wieder: Unsere Stärke ist von Gott geschenkte Kraft.“
Beim Einteilen der Kräfte sei auch die Gemeinde gefragt, „allemal bei einer halben Stelle, wie sie Frau Neckel hat. Die Arbeit muss ihre Grenzen haben, es muss genug Zeit bleiben für die Familie, für sie selber, auch für die eigene Spiritualität. Darauf zu achten bitte ich Sie alle.“
Segensworte aus der Gemeinde und von Wegbegleiter:innen aus dem Studium und Vikariat geleiteten Mira Neckel in ihr neues Amt.
Die Bliedersdorfer zeigten ihre Freude über die neue Pastorin mit zahlreichen Gratulationen und einer reich gedeckten Kaffeetafel im Gemeindehaus, sodass Mira Neckel resümierte: „Ich fand meine Ordination super herzlich und bin ganz gerührt von der Willkommensgeste der Gemeinde.“
Christa Haar-Rathjen, Öffentlichkeitsbeauftragte Kirchenkreis Buxtehude