Acht Monate unterwegs. Kanada, Costa Rica, die Dominikanische Republik, Südafrika: Nach dem Abitur im vergangenen Jahr hat sich Melina Beyer auf den Weg gemacht. Trotz Husky-Pflege, Paragliding und Elefanten: Den Jugendandachtspreis der Landeskirche Hannovers hat sie nicht aus den Augen verloren: „Im Zug von Mailand nach Ljubljana habe ich meine Andacht geschrieben“, erzählt die 21-Jährige. Am 25. August bekommt sie für „Wohin die Winde wehen“ in Hildesheim eine Auszeichnung. Es ist nicht ihre Erste.
„Kreatives Schreiben ist meine Leidenschaft“, sagt die Langenerin, die erst in der Oberstufe entdeckt hat, dass ihr Deutsch Spaß macht. Jetzt will sie das Fach zusammen mit Geografie in Osnabrück studieren. Ob sie danach ins Lehramt geht? „Das weiß ich alles noch nicht so genau“, verrät Melina lächelnd. Es gibt so viele Möglichkeiten – und genau das ist auch das Thema ihrer Andacht „Wohin die Winde wehen“: Welchen Weg soll ich nach der Schule einschlagen? Was soll ich mit meiner Freiheit, mit meinem Leben anfangen? Wohin weht mich der Wind?
„Andachten haben etwas richtig Schönes“, sagt die angehende Studentin. Gedanken austauschen, neue Anstöße bekommen – das gefällt ihr sehr. Deshalb hat Melina auch nicht „nur“ einen Text verfasst, sondern eine gesamte Andacht mit Liedern und „Regieanweisungen“. Diese Andacht einmal in der Kirche zu halten, vielleicht vor Jugendlichen, fände sie toll.
Die Jury zeichnet sie in der Michaeliskirche in Hildesheim mit dem Sonderpreis „Roter Faden“ aus. 2021 hat Melina Beyer schon einmal beim Wettbewerb mitgemacht und ebenfalls einen Sonderpreis gewonnen. „Damals zum Thema Bibel.“ Zusammen mit Diakonin Petra Englert und Jugendlichen aus der Wesermünder Region Nord-West wird sie nach Hildesheim fahren. Diesen Weg kennt sie ja bereits – aber wohin die Winde sie in Zukunft wehen, wird sich zeigen. Hoffentlich ist es vor allem Rückenwind.
Ute Schröder, Öffentlichkeitsbeauftragte Kirchenkreis Wesermünde