Endlich ist es soweit: Nach einer bewegten Bau-Geschichte steht nun die Einweihung der Chororgel der West GmbH in St. Petri Buxtehude kurz bevor. Für Sonntag, den 14. April lädt die St. Petri Kirchengemeinde Buxtehude herzlich ein zu einem klangvollen Festakt: Mit einem Gottesdienst um 11 Uhr, einer Orgelvorstellung um 14.00 Uhr und einem Konzert um 18.00 Uhr wird die Fertigstellung der Chororgel gefeiert.
Am 3. April nahm der Orgelsachverständige der Landeskirche, Professor Martin Böcker, die neue Chororgel offiziell ab. Er lobt in seinem Bericht das prachtvolle Erscheinungsbild der Orgel, die hochwertigen Materialien, die herausragende handwerkliche Qualität und eine eigene, typische Charakteristik des Instrumentes, das ein hervorragendes Pendant und eine großartige musikalische Ergänzung zur historischen Furtwängler Orgel darstellt.
In dem Programm zur Einweihung heißt das neue Musikinstrument „die zweite Königin“. Orgeln gelten aufgrund ihres großen Tonumfangs und ihrer Vielseitigkeit als die Königinnen der Instrumente. In der St. Petri Kirche sind mit der neuen West-Chororgel nun wieder zwei „Königinnen“ zu hören. Damit wird das Zusammenspiel von Chören und Orgel verbessert sowie das musikalische Gesamtkonzept des gotischen Sakralraums in Buxtehude komplettiert. Geradezu königlich steht die Orgel zwischen den Pfeilern der Backsteinbasilika mit ihrem prachtvollen Prospekt, dessen Schleierbretter von der Bildhauerin Christiane Sandler geschaffen wurden und Wassermotive mit Wellen und Wirbeln aufnehmen. Damit ist nicht nur die christliche Taufe angesprochen, sondern auch das Schicksal der Vorgänger-Orgel: Wurde doch die erste Chororgel, die 2021 ursprünglich zur Restaurierung und Erweiterung in die Orgelwerkstatt von Rowan West nach Altenahr gekommen war, in den Wassermassen der tragischen Flut im Ahrtal zerstört.
Ein engagiertes Team um Kreiskantorin Sybille Groß und Ehepaar Karsten und Judith Ley vom Verein Musica Viva e.V. hatte hohe Spendenbeträge gesammelt und realisierte daraufhin gemeinsam mit dem gebürtigen Australier und Orgelbauer Rowan West das Konzept für den Wiederaufbau der Chororgel. Als der Orgelspezialist im vergangenen Jahr verstarb, geriet das Projekt erneut ins Stocken.
Nachdem seine Orgelwerkstatt den Fluten zum Opfer gefallen war, hatte West die Orgelbauer Winfried Puschmann aus Rheine und Christoph Keinert aus Zusmarshausen bei Augsburg in den Bauprozess der Buxtehuder Orgel einbezogen. Sie konnten nach Wests Tod das musikalische Bauwerk in seinem Sinne vollenden und arbeiteten seit Anfang des Jahres mit vollem Einsatz vor Ort in der St. Petri Kirche. Unterstützt wurden sie dabei tatkräftig von Hartmut Hoops, einem Buxtehuder Handwerker im Ruhestand, der sich bei Musica Viva e. V. engagiert.
Christa Haar-Rathjen, Öffentlichkeitsarbeit Kirchenkreis Buxtehude