Regionalbischof Brandy predigt zu Bildern des Malers Uwe Appold

Mit einer Wanderausstellung unter dem Titel „...noch bist du da“ will die hannoversche Landeskirche ab Sonntag (9. Januar) in Buxtehude zum gesellschaftlichen Dialog über Abschied und Sterben einladen. In der St.-Paulus-Kirche sind bis zum 6. Februar 20 Bilder des norddeutschen Malers Uwe Appold (79) zu sehen. Anlässlich der Vernissage in einem Gottesdienst betonte der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy, dass der Tod zugleich „das Persönlichste und das Allgemeinste“ sei. „Jede und jeder von uns wird sterben. Zugleich ist der Tod das Persönlichste. Jeder stirbt für sich allein. Wir alle können sehr persönliche Geschichten über Begegnung mit dem Tod erzählen“, unterstrich Brandy am Sonntag in seiner Predigt.

Der Regionalbischof zeigte sich beeindruckt, „wie eindrücklich der knapp 80-jährige Appold über seine persönliche Auseinandersetzung mit der Endlichkeit spricht.“ Die Düsternis seiner Bilder, der intensive Einsatz der Farbe Schwarz verweise darauf, dass der Tod hart und eine Verneinung des Lebens sei. Dies gelte gerade in Zeiten der Corona-Pandemie, die der Gesellschaft den Tod ganz neu vor Augen geführt habe. Auch der christliche Glaube male den Tod nicht schön.

Zugleich erinnerten Appolds Bilder, die aus Gedichten berühmter Lyriker zum Thema Leben und Tod zitieren, an die „Ostererfahrung“, die Auferstehung Christi. Mit ihr sei die „Hoffnung auf Rettung“ verbunden. Sie drücke sich in Appolds Bildern „zurückhaltend, eher ahnend, tastend“ aus. Brandy hob hervor, wie intensiv sich der Maler mit biblischen Bildern und Vorstellungen zum Tod auseinandergesetzt habe. So habe Appold in Jerusalem an der Stelle des biblischen Garten Gethsemane, in dem Jesus vor seiner Hinrichtung um sein Leben gebangt habe, neun Tage lang gemalt.

Brandy betonte, dass man dem Tod bei aller Schwere mit einem „Schuss Humor“ begegnen solle: „Christen sehen den Tod in seinem ganzen Ernst und Schmerz. Und sie sehen ihn zugleich in der Perspektive der Auferstehung. Deshalb hat der Tod nicht das letzte Wort und man kann auch einmal über ihn lachen“.

Die Ausstellung wird von der Hanns-Lilje-Stiftung, der Klosterkammer Hannover und dem Versicherer im Raum der Kirchen gefördert. Weitere Stationen sind Kirchen in Celle, Hildesheim und Osnabrück.

Evangelischer Pressedienst

St.-Paulus-Kirche Buxtehude - Wanderausstellung „… noch bis du da“ mit Bildern des Künstlers Uwe Appold: Ein Dialog über Abschied und Sterben

Die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers veranstaltet seit Oktober diesen Jahres eine Wanderausstellung zu dem Lebensthema „Verlangsamung, Älter werden, Abschied und Tod“ und hat diese Ausstellung landesweit an sechs ausgewählte Gemeinden vergeben. In der Zeit vom 09.01.2022 bis 06.02.2022 wird der Zyklus „…noch bist du da“ mit 20 Bildern des Flensburger Künstlers Uwe Appold in der St.-Paulus-Kirche in Buxtehude gezeigt.

Die Bilder sind entstanden auf Basis der künstlerischen Auseinandersetzung Appolds mit Gedichten berühmter Dichter und Lyriker. Appold möchte mit den Bildern „Begegnungsräume“ schaffen und damit Anregung geben für Gespräche und Gedanken über Abschied und Sterben. Dies überzeitlich, gleichzeitig aber auch als eine Antwort auf die aktuelle Corona-Situation mit ihren Sorgen und Ängsten. Dass durch die aktuelle Pandemie eine neue Dynamik in seine Arbeit kommen würde, konnte Uwe Appold zu Beginn nicht wissen. Seine Auseinandersetzung ist daher auch keine zwischen Krankheit und Epidemie, Leid und Qual, sondern vielmehr eine „Versöhnung zwischen zwei unversöhnlichen Zuständen: Leben und Tod“, so Uwe Appold.

Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm zu Fragestellungen der fortgeschrittenen Lebensphase, mit besonderen Gottesdiensten, aber auch mit Referaten, Workshops und einem Chorkonzert. Programm und Ausstellung  richten sich generationsübergreifend gleichermaßen an ältere wie jüngere Menschen.

Die feierliche Vernissage findet am 09.01.2022 um 10 Uhr im Rahmen eines Festgottesdienst in der St.-Paulus-Kirche statt: Regionalbischof Dr. Hans Christian Brandy aus Stade wird die Predigt halten und die Band „Signs of Life“ unter der Leitung von Katrin Götz für die musikalische Untermalung sorgen. Der Künstler Uwe Appold wird persönlich durch die Ausstellung führen.

„Für uns als St.-Paulus-Kirchengemeinde ist dieses Projekt Ehre und zugleich Chance, als lebendige Gemeinde mit jungen und alten Menschen vor dem Hintergrund der Pandemie über zentrale Fragen des Lebens in einen Austausch zu kommen“, so Rüdiger Hohl, Vorsitzender der Paulz-Stiftung. Die Stiftung betreut die Ausstellung und gehört zur Kirchengemeinde St.-Paulus.

Die Ausstellung wird gefördert von der Hanns-Lilje-Stiftung, der Klosterkammer Hannover und dem Versicherer im Raum der Kirchen VRK.

Termine und Veranstaltungen:

Sonntag, 9. Januar I 10.00 Uhr Festgottesdienst mit Vernissage. Predigt: Regionalbischof Dr. Hans Christian Brandy, Stade. Musik mit „Signs of Life“, Leitung: Kirchenmusikerin Katrin Götz

Donnerstag, 13. Januar I 15.00 - 18.00 Uhr „Abschiednehmen … Impulse für die, die gehen und die, die bleiben“- Ein Workshop. Leitung: Pastorin Inken Richter-Rethwisch und Pastorin Helene Eißen-Daub, Haus kirchlicher Dienste, Anmeldung per E-Mail: alternde-gesellschaft@kirchliche-dienste.de

Samstag, 15. Januar I 17.00 Uhr „Komm Trost der Welt“ - Geistliche Musik mit Chor und Saxophon, Kammerchor „Pro Musica Bremen“, Saxophon: Dirk Piezunka, Leitung: Renate Meyhöfer-Bratschke

Donnerstag, 20. Januar I 15.00 - 18.00 Uhr „Was ich mir wünsche“  … Hoffnungen und Vorstellungen zu Papier bringen. Eine Schreibwerkstatt. Leitung: Dr. Katharina Rogge-Balke, Haus kirchlicher Dienste, und Harald Schilbock, Kirchenkreise Celle und Soltau, Anmeldung per E-Mail: rogge-balke@kirchliche-dienste.de

Montag, 24. Januar I 16.00 - 18.00 Uhr „Sterben ist (k)ein Ende: Mutig auf dem letzten Weg“ -  Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Referentin: Pastorin Dr. phil. Dorothee Arnold-Krüger, Zentrum für Gesundheitsethik, Hannover

Donnerstag, 27. Januar I 16.00 - 18.00 Uhr „In Würde leben bis zuletzt“- Die Hospizgruppe Buxtehude stellt sich vor. Referentin: Helio Meißner

Donnerstag, 3. Februar I 16.00 - 18.00 Uhr „Spuren hinterlassen“ - Testament, Vermächtnis, Erbe. Referenten: Dr. Hans-Heinrich Heins, Rechtsanwalt und Notar a.D. und Dr. Christian Bücker, Rechtsanwalt und Notar, beide Buxtehude

Samstag, 5. Februar I 9.00 - 17.00 „Erzähl mir deine Geschichte“ - Ein generationsübergreifender Malworkshop. Leitung: Uwe Appold, Anmeldung per Mail: r.hohl@paulz-stiftung.de

Sonntag, 6. Februar I 10.00 Uhr Familiengottesdienst. Leitung: Team Familiensonntage, mit Finissage und Vorstellung von Bildern aus dem Malworkshop. Musik: Kirchenmusikerin Katrin Götz

Alle Veranstaltungen finden statt in der ev.-luth. St.-Paulus-Kirchengemeinde Buxtehude, Finkenstr. 53, 21614 Buxtehude. Der Eintritt ist frei. Die aktuellen Coronaregeln sind zu beachten. Die Bilder können täglich von 14.00-17.00 Uhr in der Kirche besichtigt werden.

Rüdiger Hohl, Paulz-Stiftung Buxtehude