Doppelter Einsatz für die Kirche vor Ort

Nachricht Osterholz-Scharmbeck, 13. Februar 2020

Die gewählten Synodalen sprechen über ihre Arbeit vor dem Start der neuen Amtsperiode

OSTERHOLZ-SCHARMBECK. Der Ev.-luth. Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck und seine Gemeinden werden sich in der neuen Amtszeit der Landessynode bis Ende 2025 intensiv einbringen und die aktuellen Kirchenthemen mitgestalten. Dafür stehen die in den Gemeinden gewählten neuen Synodalen Birgit Spörl und Merle Garbade. Wer sind die Neuen und wie werden sie die Arbeit von Eckart Richter fortsetzen? Im Pressegespräch am vergangenen Dienstag sprachen die neuen Synodalen und ihr Vorgänger über ihr Ehrenamt in Hannover.  

Wenn sich vom 22. bis 24. Februar in Hannover die neuen Mitglieder des Kirchenparlaments zur konstituierenden Sitzung treffen, will Birgit Spörl mehr als 16 Jahre Erfahrung als Ritterhuder Pastorin einbringen. „Ich möchte über den Tellerrand der Gemeindearbeit hinausblicken, den vor Ort selbst erlebten Wandel der Kirche mitgestalten und mitbestimmen, wohin die Reise künftig geht“, brachte die 49-Jährige ihre Motivation auf den Punkt. Sie versteht sich als Anwältin der Mitgliederinteressen und will dazu beitragen, „die Diskussionen um Zukunftsfragen der Kirche zu erden“. Sie sieht die Kirche in einem umfassenden Strukturwandel und weiß, „dass ohne die Finanzen nichts geht und wir dann bei den Haushaltsbeschlüssen wohl hart miteinander ringen müssen“.

Unterstützt wird Spörl von Merle Garbade (19) aus Pennigbüttel. Die Lehramtsstudentin der Fächer Deutsch und Geschichte ist in der Evangelischen Jugend aktiv, „möchte aber in Hannover nicht nur die Stimme der Jugendlichen sein“. Sie wurde als Ehrenamtliche am 25. September 2019 bei der Wahl der 26. Landessynode aus vier Kirchenkreisen nominiert, Spörl als Ordinierte. Garbade sieht sich ebenfalls als Beauftragte aller Generationen. „Ich möchte mich vor allem für eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit, Kirchenmusik und Jugendarbeit der Kirche einsetzen“, nannte Garbade ihre Ziele. Den „partnerschaftlichen Austausch auf Augenhöhe“ beim Infotreffen der Synodalen wertet sie als positives Zeichen für den Geist der künftigen Arbeit in der 80-köpfigen Synode.  

Einen wichtigen Anstoß für ihre Kandidatur erhielten die Neuen von Eckart Richter. „Sie können auf seine engagierte Arbeit gut aufsetzen“, sagte Superintendentin Jutta Rühlemann. Der 76-jährige Sandhausener hat in den 18 Jahren seiner drei Amtszeiten im Plenum, drei Ausschüssen und dem Präsidium mitgewirkt und Projekte wie das Gebäudemanagement, die neue Kirchenverfassung, die eigenständige Finanzplanung der Kirchenkreise und den christlich-jüdischen Dialog vorangebracht.

Mit dem 14-tägigen Fahrtrhythmus des Rentners nach Hannover und jeweils ein bis zwei Tagen Aufenthalt wollen Spörl und Garbade gar nicht erst liebäugeln. Sie möchten vor Ort entscheiden, wie tief sie jenseits der Plenarsitzungen in die Ausschussarbeit einsteigen.

„Ich freue mich sehr, dass diesmal sogar zwei Mitglieder unsere Anliegen in die Synode tragen und wichtige Entscheidungen und Hintergründe aus Hannover an uns weitergeben können“, sagte Heike Schumacher. Die Vorsitzende der Kreissynode – so heißt der Kirchenkreistag künftig – sieht den Kirchenkreis in Hannover „super vertreten“. Dieser direkte Draht sei wichtig, „denn die Kirche befindet sich in einem starken Wandel und Ergebnisse der Synode wirken sich intensiv auf unsere Arbeit vor Ort aus“.

Auch Jutta Rühlemann ist „dankbar, dass Ihr euch für uns alle einsetzt“. Besonders in Zeiten von Rassismus, Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit müsse sich Kirche klar als Gegengewicht positionieren. „Wir sollten mit allen Kräften im gesellschaftlichen Diskurs für das christliche Menschenbild und die Würde jedes Menschen eintreten“, sagte die Superintendentin. „Wir brauchen besonders jetzt eine aktive Kirche, die verantwortungsvoll die Gesellschaft mitgestaltet“.

Mehr Infos zur Landessynode und Kreissynode: www.kirchenkreis-osterholz.de

Roland Hofer, Öffentlichkeitsarbeit Osterholz-Scharmbeck